Beschreibung
Seit mehr als fünf Jahren sterben im Norden Mosambiks täglich Menschen.
Sie sind Opfer eines radikal-islamischen Aufstandes gegen die etablierte
Ordnung, den mosambikanischen Staat, die Gesellschaft in diesem Teil des
Landes. Die Al-Shabaab genannten Aufständischen haben dem Islamischen
Staat die Treue geschworen, bedienen sich des Terrors, morden Frauen und
Männer, Kinder und Alte. Über 4.000 Menschen sind dem Konflikt bislang zum
Opfer gefallen, über 1.000.000 Menschen sind auf der Flucht. In Deutschland
und Europa ist all dieses eine causa incognita.
‚Terror, Gas und Staatsversagen‘ beschreibt die Gründe und Hintergründe
des Aufstands der Gotteskrieger, sowie das eklatante Versagen der
mosambikanischen Sicherheitskräfte. Das Eingreifen ausländischer
Militärverbände, die Internationalisierung des Konflikts, erscheinen so fast
zwangsläufig. Dies konnte die betroffenen Gebiete bislang aber nicht
befrieden. Analysiert werden zudem die Bedeutung riesiger Erdgasfunde vor
der Küste Nordmosambiks, die Absichten ausländischer Gaskonzerne,
wie auch die Interessen ausländischer Regierungen und internationaler
Organisationen. Der Kontrollverlust der mosambikanischen Regierung in
diesem Konflikt ist deutlich sichtbar.
Den Aufständischen gelingt es, trotz zeitweiser Rückschläge, immer wieder
sich den Gegebenheiten dieses Krieges anzupassen, neue Angriffe
vorzutragen. Die Perspektive des Konflikts ist so die eines langanhaltenden
low-intensity-conflict.
Winfried Borowczak studierte Geographie und Sozialwissenschaft.
1984 besuchte er erstmals Mosambik und bereiste das Land in den folgenden
Jahrzehnten immer wieder als Berater in der internationalen
Entwicklungszusammenarbeit. Auch in der Konfliktregion hat er gearbeitet.